bookmark_borderSC150 SoilTalk: Kakaodmium

Cadmium-Anreicherung in Böden und Kakaobohnen in Ecuador

Ecuador ist ein wichtiges Anbauland für Kakao und stellt sehr leckere Schokolade her. Doch ist sie vielleicht giftig? Die heutige Studie zeigt erhöhte Cadmium-Belastung der Böden und Kakaobohnen in einer Anbauregion. Wir besprechen, was es damit auf sich hat und ob Christoph seinen Kakao doch bedenkenlos genießen kann.

Hausmeisterei

Unsere Sommerpause findet in diesem Jahr in diesem Zeitraum statt: 16.07. – 27.08.

Nachlese

Unser Hörer Wolfgang Behrendt hat uns eine Mail geschrieben, die den Phosphorgehalt von Kot verschiedener Nutztiere thematisiert. Vielen Dank, Herr Behrendt!

Vorgespräch

Mareille hat ihre Doktorarbeit erfolgreich verteidigt und widmet sich nun dem Moorbodenschutz in Niedersachsen. Dazwischen hat sie sich von der Natur und Landwirtschaft in Ecuador begeistern lassen.

Thema: Kakaodmium – Cadmium-Anreicherung in Böden und Kakaobohnen in Ecuador

Schokolade ist nicht gleich Schokolade: klare Definitionen der Kakaoverordnung regeln die unterschiedlichen Produkte in Deutschland und der EU. Diese regelt auch unsere Lebensmittelsicherheit u.a. anhand einer Verordnung bezüglich Grenzwerte von Kontaminanten in Lebensmitteln, und damit auch Schokolade und Kakao. Cadmium ist ein Schwermetall und wirkt auf Menschen toxisch, weshalb entsprechende Grenzwerte festgelegt sind. Zudem gibt es die International Cocoa Organisation, die sich um viele Belange des Kakaoanbaus kümmert.

Die [Studie von Chavez et al. 2015](Concentration of cadmium in cacao beans and its relationship with soil cadmium in southern Ecuador) beschäftigt sich erstmalig mit den Cadmiumgehalten in Böden und Kakaobohnen in Süd-Ecuador. Es wird deutlich, dass über 60 % der Standorte deutlich erhöhte Cadmiumkonzentrationen in den Böden aufweisen und auch die Kakaobohnen entsprechend angereichert sind. Aber keine Sorge – dafür gibt es die EU-Grenzwerte, sodass belastete Produkte nicht in den Verkauf kommen.

Es wird vermutet, dass die hohen Werte vor allem im Oberboden aufgrund der Bewässerung mit verunreinigtem Flusswasser der Bergbauregion zu erklären sind. Aber auch geogene Faktoren sind möglich. Geprüft wurde auch die Eignung verschiedener Extraktionsverfahren zur Bestimmung des pflanzenverfügbaren Cadmiums.